Interreligiöse Bildung und Friedenspädagogik in pluralen Schulkontexten Herausforderungen aus religionspädagogischer Perspektive
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Abstract
Dieser Beitrag untersucht das friedenspädagogische Potenzial interreligiöser Bildung im schulischen Kontext unter besonderer Berücksichtigung der Perspektiven islamischer Religionslehrkräfte. Empirische Analysen zeigen, dass interreligiöse Bildungsprozesse nicht nur zur Wissensvermittlung beitragen, sondern auch die Entwicklung von Dialogfähigkeit, Empathie und Pluralitätskompetenz fördern. Gleichzeitig offenbaren die Ergebnisse strukturelle Herausforderungen und asymmetrische Anerkennungsdynamiken, die durch Othering-Prozesse verstärkt werden. Viele islamische Religionslehrkräfte entwickeln Strategien des Gegen-Otherings, um sich gegen wahrgenommene Marginalisierung zu behaupten. Dies birgt jedoch das Risiko neuer Abgrenzungen in sich. Die Untersuchung zeigt, dass interreligiöse Bildung dann ihr volles friedenspädagogisches Potenzial entfalten kann, wenn sie nicht nur den interreligiösen Dialog ermöglicht, sondern auch gesellschaftliche Machtverhältnisse kritisch reflektiert. Eine interreligiöse Bildung auf Augenhöhe erfordert daher bildungspolitische Rahmenbedingungen, die strukturelle Ungleichheiten abbauen und alle religiösen Positionen gleichermaßen anerkennen.
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